Die Jack & Danny TL CC
Ich war schon beim Auspacken positiv überrascht, wie geil und hochwertig diese Klampfe aussieht und verarbeitet ist. Keine Verarbeitungsmängel, dafür Markensaiten von D'Addario und Potis von Alpha. Super auch die Wilkinson-Bridge mit den kompensierten Messing-Saitenreitern und Saitenführung durch den Korpus. Die Wilkinson-Mechaniken halten gut die Stimmung. Die Saitenlage konnte ich ohne Schnarren noch etwas tiefer legen und so lässt sich die Gitarre komfortabel bespielen. Der Charlie Christian Hals-Pickup von Roswell scheint eine Kopie des Lollar-Pickups zu sein. Er kling warm und weich, jazzig oder bluesig. Der "Kollege" am Steg ist ein Alnico-Telecaster-Style-Pickup und geht typisch, aber ziemlich höhenreich zur Sache. Ziemlicher "Eierschneider". Aber er klingt recht gut und er lässt sich ja austauschen. Ein Charlie-Christian-Style-Pickup für die Stegposition würde mir da am besten gefallen.
Eine echt "amtlich" aussehende T-Style-Gitarre, die erstaunlich gut bespielbar ist und klingt und zudem klasse aussieht. Schnäppchenpreis.
Natürlich sollte man in dieser Preisklasse keine Custom-Shop Qualität erwarten, das habe ich auch nicht. Aber perfekt sind diese Instrumente eben nicht, auch wenn manches Review es so zu versprechen mag.
Die Halstasche ist bei meiner z.B. relativ luftig an beiden Seiten, die hätte man enger schneiden können. Auch stehen 2 der Bundstäbchen auf einer Seite noch leicht raus, was man dann auch spürt.
Die Platte mit der Elektronik (Potis, Pickupumschalter) wurde leider auch nicht richtig parallel zur Brücke verschraubt, die untere Schraube musste ich 1-2 mm nach links verschieben. Stört halt, wenn es einmal aufgefallen ist. Liess sich ja zum Glück einfach korrigieren.
Einen Stern Abzug würde ich noch dem Qualitätscheck beim Music Store geben. Die haben nichtmals gesehen, daß eins der Potis total locker war. Glaube ehrlich gesagt nicht, daß da viel getestet wurde.
Optik:
absolut klasse, Finish makellos, sogar meine Frau, deren Standard Satz beim Anblick einer neuen Gitarre oft ist : "... so eine hast Du doch schon!", sagte diesmal: "Die sieht ja super aus!" Der Farbton ist m. E. etwas "oranger" als auf der Webseite, Pickguard (übrigens 3-lagig, entgegen der Info auf der Webseite) und "Binding" leicht ins cremefarbene gehend - das harmoniert super und ist sehr geschmackvoll.
Sound:
ausgepackt, gestimmt, eingestöpselt - Ernüchterung! Steg PU = Eierschneider, arg dünn. Charlie Christian (deswegen hatte ich sie gkauft) ohne Funktion. Zurück schicken? Ein Blick ins E-Fach zeigt: schwarzes Kabel des CC lose. Nachgelötet. Soundcheck: Der CC hat tatsächlich die von vielen so gelobte "Tiefe und tolle Saitentrennung". Ich spiele hauptsächlich Clean und leicht angezerrt. Habe dann noch, um die Höhen etwas zu entschärfen das Vol Poti gegen ein 250 kOhm ausgetauscht, jetzt klingt es ausgewogener. Der Steg PU wurde inzwischen auch noch gegen ein voller klingendes Exemplar ausgetauscht und ich bin super zufrieden.
Hatte die Gitarre hauptsächlich für Slide Spiel gekauft, dafür ist dieser Charlie C Pickup sehr, sehr gut geeignet!!
Bei stärkerer Verzerrung (die ich nicht nutze) gefällt mir der Sound weniger, aber sowas ist ja immer Geschmacksache. Nach diesen Mods: Für Jazz, Blues, Slide = volle Punktzahl!
Zur Verarbeitungsqualität / der Werkseinstellung:
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Gitarren in dieser Preisklasse IMMER noch durch kundige Hände gehen sollten, um wirklich das herauszuholen, was in ihnen steckt. Was ich gemacht habe: Bundenden geglättet, Bünde mit Stahlwolle poliert, Griffbrett geölt, mit Polierleinen geglättet. Saitenlage war OK, habe ich für mich passend eingestellt - einmal für Slidespiel, einmal für Akkordspiel (Trussrod funktioniert super) - läuft.
Was man unbedingt wissen muss: Der Hals ist DICK!!!, der Griffbrettradius eher flach - Wer damit nicht klar kommt - Finger weg. Auch für den, der den "typischen" TeleSound sucht, ist sie nicht das Richtige.
Wer eine etwas andere Telecaster sucht, die nicht jeder hat: Kaufempfehlung
daß es für diesen Preis möglich ist so eine Gitarre anzubieten. Ein wenig, wenn es denn nötig ist, auf die persönlichen Bedürfnisse einstellen, - und schon funktioniert alles wie es soll bzw. wie man es haben möchte. Der Hals ist so gut gebaut/bundiert/etc., daß z.B. eine Saitenlage a la Ibanez möglich ist. Das ist bei wesentlich teureren Fabrikaten leider sehr häufig nicht der Fall.
Als ich die Gitarre auspackte, war ich von den Socken ob der geilen Optik. Direkt angeschlossen und schon kam die Ernüchterung:
bei meiner TL CC standen die Bundstäbchen ab und waren extrem rau. Des weiteren war die Bridge scharfkantig (am Handballen). Und der Sound war auch eher mau, denn sie klingt zu warm, insbesondere der Hals-PU klingt unfassbar muffig und dunkel. Auch in der Zwischenposition, meinem Lieblingssound bei einer Tele, klingt die Tele eben NICHT nach Tele, da der Hals-PU dies nicht zulässt. Der Steg-PU ist ok.
Das Gewicht der Tele ist eher hoch, was man einkalkulieren sollte. Der Hals liegt toll in der Hand und hat ein sehr angenehmes Profil.
Wer eine klassische Tele für wenig Geld sucht, ist mit dieser NICHT gut beraten. Wer bereit ist, die Pickups und Elektronik auszutauschen, bekommt mit der TL CC eine gute und vor allem optisch ansprechende Grundlage.