Das Panharmonium von Rossum Electro-Music ist ein Effektmodul, dass den Spektralgehalt jedes eingehenden Audiosignals analysiert um damit eine Oszillatorbank mit bis zu 33 Stimmen zu betreiben. Von der einzelnen Oszillator-Welle über Drumspuren bis hin zum kompletten Mix einschließlich Gesang; das Panharmonium spürt jedes noch so kleine verwertbare Detail auf und modifiziert es mit lebendigen Soundclustern, eingebetteten Arpeggien, Drones und harmonischen Klangteppichen. Eine stete Interaktion zwischen dem Audiomaterial und den Bedienelementen, verheißt neue und teils ungehörte Resultate.
Durch die zahlreichen CV-Eingänge erwacht das Modul zum Leben und öffnet sich vollends. Sogar taktsynchrone Veränderungen sind vorgesehen. Bezieht man weitere Module wie z.B. einen Envelope Follower und BPM-synchrone LFOs mit ein wird es richtig spannend. Mittels der Freeze Taste, welcher übrigens zwölf Speicherplätze untergeordnet sind, lässt sich ein sehr kurzer Moment des eintreffenden Audiosignals einfangen, welcher dann die Basis als neuer Grundton bildet und mit den Reglern umgestaltet wird. Auf zwölf weiteren Speicherplätzen können sämtliche Einstellungen des Panharmoniums festgehalten und wieder abgerufen werden.
Grundsätzlich klingt und funktioniert alles so wie in den einschlägigen Demos zu sehen, bzw. zu hören ist.
Was mir in der Praxis nicht so gut gefällt, ist dass man vor allem bei Benutzung der Sinuswellen den Blur Regler sowie den Glide recht weit aufdrehen muss um unschöne Klickartefakte zu vermeiden. Dadurch verwäscht sich das Ergebnis schnell. Mit den anderen Wellenformen fällt das nicht ganz so auf, da klingt dann aber eben auch alles etwas harscher. Außerdem ist naturgemäß ist der Ausgang dem Eingang gegenüber etwas verzögert, was sich beim Mix bemerkbar macht.
Insgesamt ist vieles möglich, nicht alles klingt aber auch im musikalischen Kontext noch genauso interessant. Was schnell gut klingt, ist mit langsamem externen Clock Signal interessante Flächen aus allen möglichen Klängen zu erzeugen, zum Beispiel aus Musikstücken auch mit interessantem (aber mglw. nicht selber komponiertem ; ) harmonischen Gehalt. Das geht dann etwas in Richtung MI Clouds. Alles was etwas flotter sich verändert oder gemorpht wird, klingt dann schnell etwas wackelig.
Also einerseits Geschmacksache - für den, der's mag ist es aber genau das richtige!
Tolles Modul für die Verfremdung und Bearbeitung von Stimme, Instrumenten sowie Feldaufnahmen. Was man normalerweise auf dem Rechner als Plugin (und zwar sehr CPU intensiv) hat man damit jetzt auf dem Tisch mit Bedienungselementen.
Dieses Modul ist ein Kreativ-Booster vom feinsten. Schon im minimalistischten Patch kommen da unglaublich tolle Klangwelten zum Vorschein. Es macht einfach Spaß, ist intuitiv einfach zu bedienen und man kann meines Erachtens nichts falsch machen.