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Ich habe mich nach langem Überlegen für den Twin Waves entschieden, nachdem ich es zuerst mit diversen sehr multifunktionalen Modulen mit dem Prädikat "&VCO" versucht habe und feststellen musste, dass Vielseitigkeit in der Anwendung zwar super ist, jedoch meistens ganz andere spannende Funktionen dann im jeweiligen Patch nicht eingesetzt werden können. So ganz ohne "erklärten Oscillator" sollte es dann doch nicht gehen.
Nach einiger Recherche über diverse Oscillator-Designs entschied ich mich für das besagte Modell, da ich hier zwei wahlweise unabhängige Stimmen mit dediziertem 1V/Oc und einem Suboscillator für einen verhältnismäßig exzellenten Preis erhalte. Darüber hinaus ist es besonders ohne extrem ausgeprägt teures Ökosystem gerade am Anfang toll, dass ein Quantizer in den Features bereits enthalten ist und der Zukauf eines teuren weiteren Moduls erstmal stressfrei unterlassen werden kann, und hier auch noch ein "&LFO" möglich ist.
Was den Klavis Twin Waves darüber hinaus für mich ausmacht ist die Vielfalt an Wellenformen, FM sowie AM-Modulation und sowie lockbares Tuning, welches nachträgliche Ungeschicke vermindert. In der Tat ist der Oscillator doch erstaunlich vielseitig und somit gerade als erster primärer Tongeber in einem noch kleinen Setup ideal für mich.
Zum Sound muss natürlich auch gesagt werden, dass der Oscillator vergleichsweise kalt, kantig und digital klingt, was wiederum der richtige Filter gut zu revidieren weiß. Es ist von jedem sicherlich hochunterschiedlich zu bewerten, ob im Fazit das "Jack of all trades, master of none"-Prinzip hier über den gewünschten Flair hinausgeht, ich kann mich jedoch nicht beklagen und bin mir sicher, dass die nächste Evolutionsstufe eines Oscillators gleich unverhältnismäßig teurer wäre.
Zur Qualität der Hardware selbst darf ich noch abschließend feststellen: Nicht nur der gerasterte Regler für Menufunktionen ist unendlich stabil, auch der regulär groß ausgeführte Coarse ist bombenfest und gibt einen sehr befriedigenden Drehwiderstand. Die kleinen Potis mag ich sehr hervorheben, weil ich hier eine ebenso solide Bauweise nachvollziehen kann und tatsächlich hier doch sehr große Abstände zu vergleichbaren Bedienelementen an anderen Modulen bemerke.
Tolles Teil für den ressourcenbewussten Eurorack-Beginner, vermutlich auch eine brauchbare Ergänzung für fortgeschrittene Patcher, die nicht nur auf der Suche nach dem warmen Sound sind.
Für mich wird es definitiv auch mit weiteren Klavis-Modulen weitergehen.
Mit dem Twin Waves 2 hat Klavis wirklich einen ganz ganz großen Wurf gemacht.
Eine Riesenauswahl an Oszillator-Algorithmen bietet unwahrscheinliche Flexibilität, und das ganze auch noch zwei mal auf 8HP.
Der Klang, den man bekommt, ist ungeniert digital und gefällt damit vielleicht nicht jedem, aber mir gefällts definitiv.
Durch die intern normalisierte Crossmodulation der beiden Oszillatoren lassen sich hier auch ohne andere Module total schräge Sounds zusammenbasteln.
Die LFO Modi sind etwas weniger breit gefächert, hier liegt der Fokus eher auf verschiedenen Zufallsalgorithmen.
Ich glaube speziell für Einsteiger im Eurorackbereich stellt der Twin Waves ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis dar.