Features:
Testbericht aus dem Magazin gitarre&bass (Ausgabe 08/13), Autor: Heinz Rebellius
Electro-Harmonix Epitome
Electro Harmonix hat gleich drei seiner erfolgreichsten Pedale in einem Gerät vereint. Das Epitome ist das
neueste Multieffektgerät des agilen Herstellers.
Gewohnt blumig hat Electro-Harmonix seinen Dreier Epitome getauft – was nichts anderes bedeutet als ein Werk, das einen kurzen Abriss eines größeren Werks darstellt. Nun gut, in diesem Abriss finden sich immerhin drei populäre Einzeleffekte – Holy Grail Plus (Hall), Stereo Electric Mistress (Chorus/Flanger) und Micro Pog (Oktaver) – vereint in einem recht handlichen, bzw. fußlichen Gehäuse wieder.
konstruktion Electro-Harmonix Epitome
Die drei Effekte können sowohl einzeln als auch in Kombination miteinander aktiviert werden. Trotz des relativ kleinen Gehäuses wurde auf keinen einzigen Regler verzichtet – alles ist mit an Bord. Plus ein kleiner Schalter namens Shimmer, der sich im Feld des Holy Grail Plus versteckt hält und Erstaunliches bei verschiedenen Effekt-Kombinationen bewirkt. Doch dazu später mehr, schauen wir uns zuerst die drei Effekte separat an.
Der Micro Pog produziert zum Originalsignal weitere Signale hinzu – eine Oktave tiefer und eine Oktave höher. Beide oktavierten Signale sind in ihren Lautstärken individuell einstellbar. Im Electric Mistress sind Chorus und Flanger vereint, er stellt praktisch ein Multi innerhalb eines Multis dar. Beide Effekte sind in ihrem Mischverhältnis zum Originalsound individuell einstellbar, der Rate-Regler kontrolliert die Modulationen beider Effekte simultan.
Im Regelbereich vom linken Anschlag bis ca. zur 10-Uhr-Position ist die legendäre, vom Electic-Mistress-Urahn der 70er-Jahre bekannte Filter-Matrix aktiviert, die eine manuell fixierte Kontrolle der Modulationen beider Effekte ermöglicht und so im besten Sinne merkwürdig ausgehöhlt klingende Sounds ermöglicht.
Vier hallige Betriebsarten serviert der Holy Grail Plus – Spring, Hall, Room und Flerb/Echo. Die Namen sind hier Programm, und in allen vier Modes regelt der Blend Knob das Verhältnis zum Originalsignal, von 100% trocken bis 100% Effekt. Der mit AMT (= amount) bezeichnete Regler wirkt pro Mode unterschiedlich: Im Federhall-Modus regelt er Hallzeit und Federhall-Intensität, im Hall-Modus die Hallzeit, im Room-Modus den Dämpfungsfaktor (heller/dunkler) und im Flerb/Echo-Modus entweder die Modulationsrate oder die Delay-Zeit. Das Epitome kann sowohl mono als auch stereo verwendet werden, es sind sowohl Stereo-Ins wie -Outs vorhanden.
shimmer-mode Electro-Harmonix Epitome
Der oben angesprochene Schalter namens Shimmer transportiert das gesamte Epitome in eine andere Dimension! Wird dieser Schalter aktiviert, ändert sich das Routing der einzelnen Effekte und ermöglicht gänzlich neue, teils ziemlich wilde Effektkombinationen.
Der Signalfluss im Epitome sieht normalerweise (Shimmer aus!) so aus: In > Micro Pog > Electric Mistress > Holy Grail Plus > Out. Wird der Shimmer-Modus aktiviert, tauschen Electric Mistress und Holy Grail ihre Plätze. Wenn nun der Modus-Wahlschalter des Holy Grail auf Spring, Hall oder Room steht, befindet sich das Epitome im normalen Shimmer-Modus, in dem das Hallsignal nur auf die oktavierten Signale des Micro Pog wirkt, aber nicht auf das Originalsignal.
Wird im Holy Grail Plus der Flerb/Echo-Modus angewählt und ist gleichzeitig der Shimmer-Modus aktiviert, agiert der Holy Grail als ein Delay (Echo), bei dem der AMT Regler nun die Verzögerungszeit zwischen 25 und 590 ms festlegt. Wenn in dieser Konfiguration der Micro Pog nicht aktiviert ist, wird das Signal nur einmal wiederholt.
Bei aktiviertem Micro Pog lassen sich beliebig viele Wiederholungen mit seinen Reglern
festlegen, und zwar getrennt für die beiden oktavierten Signale. Und das hört sich dramatisch an, denn jede Wiederholung wird schließlich oktaviert, und noch mal oktaviert, und noch mal ...
praxis Electro-Harmonix Epitome
Alle Vielfalt nützt jedoch nichts, wenn die Sounds keine entsprechende Qualität haben. Gut, dass das Epitom hiermit keine Probleme hat, denn alle drei Effekte sind bewährt und von einer Vielzahl Musiker auf der ganzen Welt längst für gut befunden. Und so klingen sie denn auch. Der Micro Pog arbeitet zuverlässig seine Oktaven ab und ist selbst für Bass und komplette Akkorde(!) sehr gut einsetzbar. Legendäre Chorus- und Flanger-Sounds kommen vom Electric Mistress. Mit flirrenden, subtilen Modulations- bis hin zu richtig „juicy“ Vibrato- und Leslie-Sounds zeigt die Elektrische Geliebte eindrucksvoll, warum sie seit vielen Jahren so viele Verehrer hat. Und der Holy Grail Plus mit seinen vier Modes ist längst ein Standard in vielen Pedalboards.
Gerühmt wird seine Spring-Reverb-Simulation, aber auch die anderen Betriebsarten inkl. des eigenen Flerb-Modus (eine Mischung aus Hall und Flanger) stehen dem Spring-Reverb in nichts nach. Der Einsatz des Shimmer-Modus muss zumindest bei den ersten Versuchen geplant sein, denn er bringt nicht nur die Reihenfolge der Effekte, sondern u. U. auch den User ganz schön durcheinander, erweitert aber die auf den ersten Blick so simple Aneinanderreihung dreier Effekte in einem Gehäuse um spektakuläre Zusatz-Sounds. Gut, dass das Manual ein paar Einstellungen für Beispiel-Sounds vorschlägt, da fällt der Einstieg etwas leichter.
resümee Electro-Harmonix Epitome
Electro-Harmonix hat mit dem Epitome ein Multieffektgerät geschaffen, dass eindrücklich zeigt, dass es mehr ist als nur die Summe seiner Einzelteile. Zum einen brauchen wir für drei Effekte nun nur noch ein Netzteil, zum anderen lassen sich mindestens zwei Effekte mit einem Tritt parallel an oder ausschalten, mit leicht quer gestelltem Fuß lassen sich sogar alle drei Fußschalter erwischen. Zum anderen sorgt der integrierte Schimmer-Effekt für reichlich Interaktion zwischen den drei Effektsektionen, die vielerlei Überraschungen und bisher ungehörte Sounds bereitstellt und damit aus dem Epitome ein Effektgerät mit einem eigenen Charakter macht. Das einzige Manko ist der Vielseitigkeit des Epitome geschuldet:
Man möchte viele dieser Sounds am liebsten abspeichern und bei Bedarf, ohne an den Reglern zu kurbeln, einfach abrufen können. Aber das ist in dem analogen Konzept dieses Gerätes nicht vorgesehen.
Macht nichts: Unbedingt antesten!
Zum Electro Harmonix braucht mann nicht fiel zu sagen,sie sind so wie so Topp Geräte.Ich bin eingentlich kein Gitarist,ich mache Elektronische Musik und hab ich dieses Effekt für mein analoge Synth gekauft !.Obwol ist das Gitaren Effekt (andere Signal),funktioniert es tadenloss !,100 % (aber achtung ! das geht nicht mit allen Gitaren Effekte !)Hier gibts noch genug "reserwe" für Eingangssignal (Line).Ich nutze im als Tischgerät,als "feste Bestandteil" von mein analoge Synth (GRP A4),klein im Bau,mächtig im Klang !!!.Alle fier Effekte sin hervorragent,unendliche Klang möglichkeiten durch mischen.Ich werde sagen (fast) Studioqoalitätt,einfach ein TOPP Gerät !.Schade nur das gibt es keine Speichermöglichkeit...aber kann man alles notieren (wie bei analogen Geräten).