Um uns den Einstieg in die Materie zu erleichtern, beginnen wir mit einem alten Bekannten, dem Behringer DCX-2496 „Ultradrive“. Das Gerät ist schon Jahre im Programm und kein Nachfolger in Sicht. Mit einem Blick auf die Features lässt sich feststellen, dass man bei der damaligen Entwicklung schon viel Wert auf großen Funktionsumfang und Schnittstellen gelegt hat. Aber das Rad der Zeit dreht sich bei digitalem Equipment mindestens doppelt so schnell. So wirkt der PCMCIA-Speicherslot schon fast wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Ähnliches gilt es über die Editor- software zu berichten. Optisch ein Kind seiner Zeit und recht klein geraten, überzeugt sie aber durch logischen Aufbau und klaren Signalfluss. Mit Blick auf die rückwärtigen RJ45-Buchsen könnte man meinen, dass der „Ultradrive“ via Ethernet steuerbar wäre. Zu früh gefreut, die RJ45-Buchsen verwalten nur das gute alte RS232-/RS485-Format. Alternativ steht noch eine bekannte 9-polige RS232-Buchse für den Anschluss parat. RS232/RS485 hat sich im Laufe der Jahre als zuverlässige Schnittstelle für die Übertragung von Controller-Daten erwiesen, weshalb diese immer noch recht häufig bei anderen aktuellen Lautsprecher-Controllern zu finden sind. Aber die Tage für RS232/R485 sind gezählt. Es gibt kaum noch Notebooks mit derartiger Schnittstelle im Handel. Ein Umweg wäre ein USB auf RS232-Adapter, die aus eigener Erfahrung mal mehr und mal weniger gut funktionieren. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Netzschalter auf der Frontseite des Gehäuses. Alle weiteren Controller im Testfeld haben eine Netzschalter-freie Bedienoberfläche. Die unabsichtliche Betätigung des Netzschalters kann abenteuerliche Konsequenzen haben, weshalb es mittlerweile durchaus üblich ist, auf diesen ganz zu verzichten. Nicht verzichten muss der „Ultradrive“-Anwender auf einen Digitaleingang. Hier kann man den Behringer-Entwicklern zu ihrer Weitsicht gratulieren. Die Wachablösung in Form der digitalen Mischpulte am FoH-Platz führt dazu, dass das Summensignal oftmals in digitaler Form an den Controller gelangt. „Kein Signalverlust, keine Einstreuungen und vor allem keine zusätzliche Wandlung des Summensignals“ sind die eindeutigen Vorteile im Zusammenspiel mit einem Digitalpult.
Zurück zur Bedienung des DCX-2496. Das grafikfähige Display und zahlreiche Auswahltaster erleichtern die Navigation deutlich. Allerdings bleibt dem Anwender anfangs nicht der eine oder andere Blick ins Handbuch erspart, da die Möglichkeiten umfangreich sind. Drei Eingänge, sechs Ausgänge, alle wichtigen Filtertypen und reichlich parametrische EQs (PEQs) sind ein wirksames Werkzeug. Dazu kommen Delay-Einstellungen für Lautsprecher-Laufzeitenkompensation und zusätzliche Delays je Ausgang, die eine Laufzeitenverzögerung bis 200 Meter zulassen (beispielsweise für Delay Lines). Abgerundet wird das Gerät durch großzügige LED-Pegelanzeigen und einzelne Mute Taster für alle Ein- und Ausgänge. Im Messlabor des Kollegen Kosmalla zeigt der DCX-2496 eine solide Vorstellung. Im guten Mittelfeld behauptet sich das Gerät von den technischen Werten, das allerdings bei der Wahl seiner Limiter-Schwelle eine Sonderstellung im Testfeld einnimmt. Dazu mehr im Infokasten zum Thema „Limiter“.
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