Kopfhörer gibt es wie Sand am Meer, doch längst nicht alle eignen sich für die Arbeit im Studio. Grundsätzlich gelten offene Kopfhörer als erste Wahl zum Abhören und Mischen, während geschlossene Kopfhörer dank ihrer Isolation vor allem bei Aufnahmen sowie im DJ-Einsatz punkten. Offene Bauweisen geben Schall nach außen ab, was bei Aufnahmen als Übersprechen auf das Mikrofon gelangen kann. Geschlossene Modelle schirmen das Ohr wirksam vor Umgebungsgeräuschen ab – ein Vorteil für Musiker beim Einspielen und für DJs beim Cueing.
Für das Monitoring ist eine saubere Hochmittenabbildung hilfreich, damit Stimmen und Instrumente im Mix präzise ortbar bleiben. Beim DJ-Einsatz steht dagegen oft ein druckvoller Bassbereich im Fokus.
Studio Kopfhörer zum Mischen sollten möglichst neutral klingen – ohne künstliche Betonungen oder Absenkungen –, damit Mixentscheidungen zuverlässig ausfallen.
HiFi Kopfhörer sind auf genussvolles Hören abgestimmt. Daher ist ihr Frequenzgang meist nicht linear, sondern zeigt oft Anhebungen in Bass und Höhen („Badewanne“). Häufig wird der oberste Höhenbereich etwas gedämpft, um etwa Rauschen oder Artefakte komprimierter Formate weniger stark hervortreten zu lassen.
Wie für viele Audiokomponenten gibt es auch für Kopfhörer eigene Verstärker. Neben den integrierten Ausgängen von Stereoanlage, Computer oder Audio Interface bieten externe Kopfhörerverstärker häufig hörbare Qualitätsvorteile – insbesondere in höheren Klassen. Sie stellen vielfältige Anschlussmöglichkeiten bereit (z. B. Plattenspieler-Vorstufe, Audio Interfaces, CD-Player) und bieten oft mehrere Kopfhörerausgänge mit separater Pegelregelung. Im Proberaum oder Studio versorgen sie Musiker zuverlässig mit dem individuellen Monitormix vom Mischpult.
Studio Kopfhörer sind für Recording, Mixing und Mastering konzipiert. Ziel ist eine neutrale, detailreiche und unverfälschte Wiedergabe statt „schöngefärbtem“ Hi-Fi-Sound. Viele Modelle sind robust und wartungsfreundlich (Ersatzteile).
Tipp: Homestudio: 32–80 Ohm. Bei leistungsfähigen Ausgängen/Amps: hochohmige Modelle.
Oft genügt der Ausgang des Audio Interfaces. Sinnvoll ist ein zusätzlicher Amp, wenn du:
So wird jeder Kopfhörer optimal angesteuert – laut, dynamisch, unverfälscht.
Für kritisches Recording, Mixing und Mastering sind kabelgebundene Modelle die erste Wahl: keine Latenz, keine Codec-Artefakte, konstante Verbindung. Kabellose Kopfhörer können fürs Üben/Tracking mit geringeren Anforderungen funktionieren, sind aber wegen Latenz und Kompression nicht ideal für präzise Beurteilungen.
Das hängt von Empfindlichkeit (z. B. dB SPL/mW oder dB/V), Impedanz (Ohm) und der Ausgangsleistung deines Interfaces/Amps ab. Ein hochempfindlicher Kopfhörer benötigt weniger Leistung für dieselbe Lautstärke; hochohmige Modelle brauchen meist stärkere Amps. Hörschutz: über längere Zeit nicht lauter als ca. 85 dB SPL hören.